Gaveau aus Paris war ein französischer Klavierhersteller. Das Unternehmen wurde 1847 von Joseph Gabriel Gaveau in Paris gegründet und zählte nach Érard und Pleyel zu den drei größten Klavierherstellern Frankreichs. Eine große Fabrik befand sich in Fontenay-sous-Bois.

Einige Gaveau-Klaviere wurden mit Kunstgehäusen gebaut. Viele Klaviere wurden mit pneumatischen Systemen ausgestattet (Odeola, Ampico und Welte).

1960 fusionierte Gaveau mit Érard. Von 1971 bis 1994 wurden Gaveau-Klaviere vom Klavierhersteller Wilhelm Schimmel hergestellt. Die Marke gehört heute der Manufacture Française de Pianos, demselben Unternehmen, dem auch die Marken Pleyel und Erard gehören. Heute fertigt die Manufacture Française de Pianos bestimmte Modelle unter dem Namen Gaveau.

Familienwettbewerb

Joseph Gabriel Gaveau hatte sechs Kinder, und Étienne Gaveau bekam Konkurrenz von seinen Brüdern.

Gabriel Gaveau wurde 1911 gegründet. Gabriel Gaveau fertigte Klaviere mit Pedal- oder Duo-Art-Systemen und befand sich 1919 in der Avenida Malakoff 55-57, 75016 (heute Avenida Raymond Poincaré, in der Nähe des Trocadéro). Das Werk wurde 1939 von den Deutschen beschlagnahmt.

Ebenfalls 1911 gründete Augustin Gaveau seine eigene Klavierfirma mit Klavieren seines ganz eigenen Stils.

In seiner Autobiografie „Meine Jugendjahre“ berichtet Artur Rubinstein, wie er einen Vertrag erhielt, um Gaveau-Klaviere bei Konzerten zu spielen. Er beschreibt deren „steife, träge Mechanik“ und „Kälte des Tons“.

Auch Künstler wie Camille Saint-Saëns oder Alfred Cortot spielten gerne auf ihren Gaveau-Klavieren und interpretierten Werke von Künstlern wie Chopin, Debussy oder Satie.

Salle Gaveau

Ein großes Gebäude, das den Firmensitz des Herstellers und einen Konzertsaal mit 1020 Sitzplätzen namens Salle Gaveau beherbergte, wurde 1906 vom Architekten Jacques Hermant für Gaveau erbaut. Der Konzertsaal in der Rue la Boétie 45 im 8. Arrondissement ist vor allem für klassische Musik und Jazz bekannt. Der Salle Rostropovitch ist ein kleinerer Saal bzw. Empfangsraum mit Platz für etwa 250 Sitzplätze und 800 Stehplätze.